TROCKENES AUGE

Das Trockene Auge (Keratoconjunctivitis sicca)

Das trockene Auge ist eine Benetzungsstörung der Augenoberfläche, die durch eine Verminderung der Tränenmenge oder durch eine veränderte Zusammensetzung des Tränenfilms hervorgerufen wird.

Symptome

  • Augenrötung
  • Fremdkörpergefühl oder Druckgefühl des Auges
  • Kratzen, Brennen
  • Schleimabsonderung
  • Lichtempfindlichkeit
  • müde Augen
  • geschwollene Augenlider
  • Unverträglichkeit von Kontaktlinsen
  • Probleme bei der Bildschirmarbeit
  • Schmerzen bei Luftzug, im Flugzeug oder rauchiger Luft

Auch Augentränen kann paradoxerweise infolge gestörter Benetzung vorkommen.

Wozu dient Tränenflüssigkeit?
Der Tränenfilm benetzt die Augenoberflächen, also Lidinnenseite, Bindehaut und Hornhaut. Dadurch bleibt die Oberfläche des Augapfels glatt und geschmeidig, was eine gute Sehkraft ermöglicht. Eine trockene Augenoberfläche wird rauh, schmerzhaft und führt zu Sehstörungen.

Trockene Augen sind infektionsgefährdet, außerdem wird die Hornhaut weniger mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Das ist allerdings sehr wichtig, da die Hornhaut keine eigenen Blutgefäße besitzt, um das Sehen nicht zu stören.

Wodurch entsteht das Trockene Auge?
Die Tränenproduktion wird neurovegetativ gesteuert und nimmt mit zunehemendem Alter ab. Auch Rauchen fördert die Entstehung des Trockenen Auges. Aber ebenso Allgemeinerkrankungen wie Zuckerkrankheit (Diabetes), Schilddrüsenerkrankungen, chronischer Rheumatismus oder entzündliche Gefäßerkrankungen fördern Benetzungsstörungen des Auges. Medikamente gegen Allergien, Bronchitis, Bluthochdruck, Migräne, Psychosen, Wechseljahresbeschwerden oder Parkinson können ebenfalls ein Trockenes Auge begünstigen. Auch Umweltbelastungen, Heizungsluft, Klimaanlagen und Bildschirmarbeit lassen den Tränenfilm stärker verdunsten.

Bei Kontaktlinsenträgern sind rote Augen oder festsitzende Kontaktlinsen ein warnzeichen! Kontaktlinsen müssen im Tränenfilm schwimmen.
Sprechen Sie ggf. mit Frau Dr. med. Yvonne Müller über spezielle Kontaktlinsen.

Wie wird eine Benetzungsstörung festgestellt?
Der Augenarzt kann Menge und Zusammensetzung des Tränenfilms bestimmen. Mit einem Filterpapierstreifen, der in den Bindehautsack gehängt wird, kann er die Flüssigkeitsmenge messen (Schirmer-Test). Durch Einfärben des Tränenfilms mit einem Farbstoff (sog. Fluoreszein) kann man Veränderungen mit der Spaltlampe feststellen. Mit einem „Tearscope“ kann der wichtige Ölanateil des Tränenfilms genau beurteilt werden.

Wie wird das Trockene Auge behandelt?

  • mit Augentropfen („künstlichen Tränen“)
  • bei entzündlichen Prozessen zusätzlich mit Kortisonpräparaten
  • ggf. Verschluss der Tränenabflußkanälchen
  • Lidrandpflege und spezielle Kosmetika

Beim Trockenen Auge benötigen Augenarzt und Patient Geduld, da es nicht die einzigen „einen Idealtropfen“ gibt und eine passende individuelle Lösung für jeden Patienten gefunden werden muss.

Was können Sie selbst beim Trockenen Auge tun?

  • für ein gutes Raumklima und Luftfeuchte sorgen sowie regelmäßig lüften
  • an die frische Luft gehen
  • die Augen nie direkt dem Strahl eines Gebläses (Auto/Flugzeug) aussetzen und Zugluft generell meiden
  • nicht rauchen (weder aktiv noch passiv)
  • reizarme Kosmetikprodukte verwenden
  • konsequente Lidreinigung ist notwendig

Falsche Ernährung ist nicht für das Trockene Auge verantwortlich.

Schützen Sie sich und Ihre Augen durch regelmäßige Augenarztbesuche!